Die Spannung war groß am Mittwochmorgen, denn nach der ersten Unterrichtsstunde stand ein Ausflug ins archelogische Museum in Innsbruck auf dem Programm. Die Schüler*innen der 2A hatten sich zuvor intensiv mit der Welt der griechischen Götter beschäftigt. Die Entwicklung vom Polytheismus hin zum Monotheismus wurde ebenso fächerübergreifend behandelt. Nach einer aufregenden Zugfahrt, die zahlreiche Plaudereien ermöglichte, wurde die Innsbrucker Altstadt durchquert, um das Museum der antiken Exponate an der Universität zu erreichen.
Die Abgusssammlung, die 1869 gegründet wurde, ist ein wichtiger Bestandteil der Tiroler Museumslandschaft. Mit großem Interesse lauschten die Schüler*innen dem Vortrag, der sich neben den griechischen Göttern auch mit dem Göttergeschlecht der Titanen, sowie dessen Entstehungsmythologie beschäftigte. Nach einer kurzen Auffrischung der wichtigsten Gottheiten mit ihren Attributen – wie Poseidon, Zeus, Hera, Hermes, uvm- – konnte sich die 2A mittels eines Workshops auf Erkundungstour der 1300 Exponate machen.
Dem anschließend erzählte der Vortragende spannende Geschichten zu den ausgestellten Gipsabgüssen. Besonders im Gedächtnis blieb die Figur der Medusa, bekannt für ihr Schlangenhaar und ihre Fähigkeit, Menschen mit ihrem Blick in Stein zu verwandeln. Ihre Schönheit und zugleich ihr Schrecken stellen sie als machtvolle Frau dar. Dem Held Perseus gelang es sie zu töten, indem er ein spiegelndes Schild benutzte, um ihrem tödlichen Blick zu entgehen und folglich ihren Kopf abzutrennen.
Ein weiteres Highlight war die Erzählung über Atlas, der in der griechischen Mythologie dazu verdammt war, das Himmelsgewölbe zu tragen. Sichtlich erstaunt durch den Fakt, dass die Kinder den Namen lediglich aus ihrem Geografieunterricht kannten, lauschten sie gespannt der Erzählung. Atlas und sein Bruder hatten sich bei einem Kampf zwischen zwei Gottheiten auf die Seite der Titanen geschlagen und wurden nach dessen Niederlage von Zeus bestraft. Atlas erhielt die Strafe, die Erde und das Himmelsgewölbe zu stützen. An diesem Punkt verschränkten sich die Narrationen, als Atlas später auf Perseus traf, der sich gerade auf seiner Reise befand, nachdem er Medusa besiegt hatte. Durch den Blick auf den Kopf der Medusa wurde Atlas sofort zu Stein. Sein Körper erstarrte und formte schließlich das Atlasgebirge, das sich heute in Marokko befindet. Ein weiteres schauriges Detail war die Schilderung der Unterwelt in der griechischen Mythologie, die von Hades beherrscht wird. Der Eingang wird von Cerberus bewacht, der als dreiköpfige Höllenhund mit Schlangenhaaren und einem schlangenartigen Schwanz dargestellt wird. Die Kinder erfreuten sich an schaurigen Darstellungen und eine Anspannung war zu spüren.
Ein weiteres bemerkenswertes Exponat war die Kopie des Jünglings vom Magdalensberg. Die lebensgroße Bronzeplastik, die heute im Original im Kunsthistorischen Museum in Wien ausgestellt wird, zog die neugierigen Blicke der Schüler*innen auf sich. Der Wiedererkennungsmoment vom Unterricht hin zum außerschulischen Lernort war geglückt.
Insgesamt war es ein wunderschöner Ausflug in die Welt der griechischen und römischen Kunst, in die Archaik, die Klassik und den Hellenismus.