Liebe Eltern, liebe Erziehungsberechtigte,
nachdem ich am Donnerstag einen Brief an unsere SchülerInnen geschrieben habe, möchte ich mich heute bei Ihnen melden. In dieser für uns alle sehr schwierigen Zeit, ist auch „Schule“ aus einer vollkommen geänderten Sicht zu betrachten. Sogenannter Präsenzunterricht in den verschiedensten Formen, wurde durch Heimarbeit abgelöst. Statt 12 Klassen in unserem Schulhaus, haben wir jetzt 286 „Klassenzimmer“ in den Heimatgemeinden unserer SchülerInnen. Kinderzimmer, Wohnzimmer, Küchen, Balkone, Terrassen, Gärten … sind jetzt Unterrichtsräume. Auch die Begriffe „Schulpartnerschaft und Schulgemeinschaft“ haben einen besonderen Stellenwert bekommen. Sie alle sind jetzt neben der wichtigsten Rolle als Mama oder Papa, auch „Lehrerinnen oder Lehrer“ und für uns ganz wichtige Partner.
Klar war es auch, dass eine Begleitung der Kinder über Wochen nur auf digitalem Weg möglich ist. Primär war es nun wichtig, eine „Digitale Schule“ für die Betreuung der Kinder zu Hause aufzubauen. Die gute digitale Ausrüstung unserer Schule, OFFICE365 für alle, bereits übliches E-Learning in vielen Fächern und digitale Kompetenzen unserer LehrerInnen waren für den Start sehr hilfreich.
Übers Wochenende haben wir diese „Digitale Schule mit 12 Klassen“ aufgebaut, Anleitungen erstellt, Arbeitsblätter und Aufgaben vorbereitet. Mit großer Freude und auch ein wenig stolz auf unsere Schule schaue ich daher auf die letzten Tage zurück. Am letzten Freitag haben wir den Kindern noch am Vormittag so weit wie möglich die „Digitale NMS 2 Schwaz“ – Tirol Portal, Teams, Moodle – vorgestellt. Ab Montag waren die Kinder bereits aktiv!
Eines muss ich Ihnen aber unbedingt mitteilen. Vollkommen unerwartet haben wir über Nacht den Unterricht aus den Klassen zu den Kindern nach Hause verlegen müssen. Wir ALLE – SchülerInnen und LehrerInnen und auch Sie als Eltern – erleben Schule jetzt ganz NEU. Das heißt, wir alle werden in dieser Umstellung Fehler machen – wir dürfen „Fähler“ machen!! Manchmal spinnt die Technik (Computer, Internet, ..) – manchmal weiß man nicht, wie das ein und andere funktioniert – dann wieder hat Ihr Kind einfach keine Lust mehr, vor dem Bildschirm zu sitzen. Das ist OK und machen Sie sich deshalb keine Sorgen und Ihrem Kind auch keinen großen Druck.
Nicht jede gestellte Aufgabe muss sofort erledigt werden, die Kinder sollen sich die Zeit einteilen. Wichtig ist es, dass wir aktives Wollen sehen. Wenn etwas unklar ist, dann sollen die Kinder unbedingt bei den LehrerInnen nachfragen – das ist Mitarbeit. Kinder sollen sich auch untereinander helfen – das ist soziale Kompetenz, Klassen- und Schulgemeinschaft.
Alle Aufgaben sind Wiederholungen / Vertiefungen und es wird kein neuer Stoff erarbeitet. Es können aber durchaus Arbeitsaufträge zum „Einlesen“ in ein neues Stoffgebiet gestellt werden. WICHTIG! Benotet wird nur die Mitarbeit!!
In den ersten Tagen war alles ungewohnt, teilweise sicher verwirrend, dem einen zu viel, dem anderen zu wenig, technisch kompliziert, …, das wird sich einspielen. Wir werden laufend versuchen, unsere Struktur und unser Angebot möglichst kindgerecht anzubieten.
Für Sie zu Hause ist es ebenso wichtig, mit Ihrem Kind eine Tagesstruktur zu finden. Es ist sicher nicht notwendig, dass laufend am Computer gearbeitet wird. Viele Aufgaben können mit Buch oder Heft gelöst werden.
Mir und meinem ganzen Team ist es klar, dass mit dieser notwendigen Umstellung auch Sie als Eltern vor große und zum Teil unlösbare Herausforderung gestellt werden. Ich verspreche Ihnen aber, dass wir alles versuchen werden, um Ihr Kind und auch Sie bestmöglich zu unterstützen. Scheuen Sie sich nicht, bei Bedarf die betreuenden LehrerInnen und auch mich zu kontaktieren. Sie können mich jederzeit per SchoolUpdate, E-Mail oder telefonisch (05242/73855) kontaktieren.
Zusätzliches schulisches Betreuungsangebot:
Neben der „Digitalen NMS 2“, die rund um die Uhr erreichbar ist, bleibt natürlich auch unser schönes Schulhaus während der üblichen Schulzeiten geöffnet. Täglich sind LehrerInnen in der Schule anwesend, um Kinder bei Bedarf betreuen zu können. Dieses Betreuungsangebot sollen nur Kinder in Anspruch nehmen, für die Eltern und Erziehungsberechtigte keine häusliche Betreuung organisieren können (speziell in kritischen Bereichen, insbesondere Gesundheit, Sicherheit, Lebensmittelhandel und Verkehrsinfrastruktur bzw. Alleinerzieher/innen).
Unser Bildungsminister, Dr. Heinz Faßmann, hat gestern Abend an alle Schulen die Bitte gerichtet, dieses Angebot bei Bedarf auch während der Osterferien aufrechtzuerhalten. Mein Team und auch ich sind selbstverständlich bereit, auch während der Osterwoche für die notwendige Betreuung der Kinder da zu sein.
WICHTIG!
Um die Betreuung der Kinder gut organisieren zu können, ersuchen wir Sie, Ihren Betreuungsbedarf am Vortag über ein Online-Formular anzumelden:
Osterwoche: Meldung nur bei Bedarf bis Mittwoch, 1. April, 09.00 Uhr
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen alles Gute – bleiben Sie gesund!
Direktor Johann Walder
schau auf dich – schau auf mich – schauen wir auf alle, die unsere Hilfe brauchen!