Einen Tag 80 sein

4bAm 20. September 2013 fanden in Schwaz die 1. FIT – Tiroler Gesundheitstage statt. Im Rahmen dieser Aktion nahm die 4b am Workshop „Einen Tag 80 sein“ teil. Die Schüler und Schülerinnen sollten am eigenen Leib erfahren, mit welchen Problemen (alte) Menschen zu kämpfen haben, die einen Schlaganfall erlitten haben, erblindet sind, Rheuma haben oder sich nicht mehr so schnell bewegen können wie junge Menschen.

Mit verschiedenen Hilfsmitteln wurden die Krankheitsbilder nachgestellt. Danach bewegten sich die Schüler und Schülerinnen der 4b eine Stunde lang durch die Schwazer Stadtgalerie. Einige Mutige wagten sich sogar auf die Straße. Zurück in der Schule wurden die Eindrücke schriftlich festgehalten.

Das alles was wir gemacht haben, brauchte wirklich Mut! In diesem Projekt war ich blind und saß in einem Rollstuhl.(S.H.) Ich habe keine Ahnung gehabt, wo wir waren.(S.U.) Ohne Begleitung könnte ich mir das nie vorstellen.(J.K.) Ich konnte nur hören und riechen.(S.U.) Nach ein paar Minuten habe ich besser gehört, gerochen und gefühlt. Ich habe z.B. den Kaffee früher gerochen als die anderen und ich hatte das Gefühl, dass alle um mich herum viel lauter geredet haben als sonst.(K.W.) Danach habe ich Julia getroffen. Sie war auch blind. Ich habe sie an ihrer Stimme erkannt. Es war ein gutes Gefühl jemanden an seiner Stimme zu erkennen.(S.U.)

Mir wurden die Füße zusammengebunden, so dass ich nur noch kleine Schritte machen konnte. Sehr schwer war es durch die Drehtür zu gehen. Aber auch über schiefe Straßen zu gehen ist nicht leicht. Es fühlte sich an als bräuchte man für einen Meter zehn Minuten.(V.P.) Ich habe nicht gedacht, dass ich so langsam gehen würde.(M.A.) Als Mensch, der am Fuß eine Behinderung hat, ist es sehr schwer mit jüngeren Leuten mitzuhalten.(C.L.) Dazu trug ich eine Brille und Ohrenstöpsel. (V.P.) Wenn man nicht mehr so gut hört und sieht, dann muss man genau hinsehen und die Personen, mit denen man redet müssen öfter was wiederholen.(T.K.) Man kann nicht mal die Preise ablesen.(E.Ö.) Ich habe probiert den Namen auf dem Shampoo zu lesen. Es ist gegangen, aber sehr schwer.(R.G.)

Ich war ein alter Mann, der einen Schlaganfall erlitten hatte. Mein rechter Arm war gelähmt, ich hörte auf der rechten Seite meines Ohres nichts mehr, mein Knie war gelähmt und war mit einer Schiene festgehalten. Ich hatte hohe Schuhe an. Einer davon war ziemlich schwer und ich hatte eine Brille auf, die zur Hälfte schwarz war.(J.G.) Ich hab nur mehr eine Hälfte gesehen, da war es schwer mich zu orientieren.(S.P.) Es fühlte sich komisch an, wenn man den Arm nicht bewegen kann.(D.L.)

Als wir uns angekleidet haben, dachte ich mir: „Das wird bestimmt lustig!“ Ich bekam Schienen an Füßen und Händen zur Nachstellung von Rheuma und eine Brille, wo ich nur durch ein kleines Loch schauen konnte. Nach einiger Zeit dachte ich mir, wie schlimm es sein muss, wenn man wirklich so leben muss. Auch wenn man sah, wie sich die Mitschüler und Mitschülerinnen schwer taten, bekam man Mitgefühl und man weiß, dass man Rücksicht nehmen muss.(M.K.) Nach dieser Erfahrung habe ich gelernt, dass mein Augenlicht sehr sehr wichtig ist.(K.W.) Ich dachte 80 Jahre zu sein würde Spaß machen, doch dann merkte ich erst wie viele Probleme ein 80-jähriger Mensch haben kann.(T.K.) Mir hat es gut gefallen, weil wir sehen konnten, was für ein anstrengendes Leben alte Menschen haben.(Y.Y.) Es war ein Erlebnis, dass ich so schnell nicht vergesse.(J.K.)

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