Anja Arnold besuchte die 4A der NMS 2 Schwaz und zog nach der Schule und den Erfahrungen mit dem Offenen Lernen eine Bilanz. Lesen Sie im Folgenden ihre Ausführungen: In letzter Zeit wird viel diskutiert, ob man in allen Schulen das „Offene Lernen“ einführen soll. Darum möchte ich Vor- und Nachteile aufzählen.
Positiv ist, dass man beim „Offenen Lernen“ selber bestimmen kann, was man zuerst machen will, weil es manchmal auf die Verfassung jedes Einzelnen ankommt. Oft ist es so, dass man Sachen, die man freiwillig macht, leichter erledigen kann.
Nicht so gut ist, dass viele Schüler mit der Umstellung von „gebundenem Unterricht“ auf „freies Arbeiten“ Probleme haben, weil es einige Zeit dauert, bis sie sich an diese Lernmethode gewöhnt haben. In meiner früheren Klasse hatten die meisten Kinder Schwierigkeiten, weil sie es nicht gewöhnt waren, selbständig zu arbeiten.
Ein anderer Vorteil ist, dass in Gruppen gearbeitet werden kann und die schwächeren Schüler von den Besseren etwas lernen können oder auch umgekehrt. Zum Beispiel war es in unserer Klasse so, dass unsere Leistungsgruppen immer zusammen waren und wir konnten uns gegenseitig helfen.
Negativ ist es, wenn man zu langsam arbeitet oder trödelt und man den vorgegebenen Abgabetermin nicht einhalten kann, weil man mit den Lernfeldern nicht fertig wurde. Manchen von meinen Mitschülern ist das öfter passiert, dann mussten sie die Sachen zu Hause oder nachmittags in der Schule fertig stellen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Lehrer zu jedem einzelnen Kind hinsetzen können, wenn es Hilfe braucht. Es ist sehr angenehm, wenn man merkt, dass sich jemand Zeit nimmt und die Aufgabe genau erklärt. Ich zum Beispiel war froh, wenn ich Unterstützung bekam, entweder von einem Schüler oder einem Lehrer.
Zum Schluss möchte ich erwähnen, dass ich die letzten acht Jahre „Offenes Lernen“ hatte und ich bin damit sehr gut zurechtgekommen. Ich fand es sehr toll, denn ich habe gelernt, wie man selbständig arbeitet. Leider habe ich es in meiner neuen Schule nicht mehr und ich vermisse es sehr.