Flow oder Show?
Flow-Effekt nach Csikszentmihalyi im Zusammenhang mit der entspannten
Lernumgebung nach Montessori
Die Arbeit entstand im Rahmen der Evaluierung eines Schulversuchs an der Volksschule Imst-Unterstadt in einer
jahrgangsgemischten Klasse mit reformpädagogischem Schwerpunkt nach Montessori. Untersucht wurden das
Konstrukt Flow (hoch konzentriertes Arbeiten bzw. Tun) sowie die Grundlagen der Montessori-Pädagogik. Dabei
wurde der Frage nachgegangen, ob und wie vier untersuchte Prinzipien nach Montessori
– die Bewegungsfreiheit
– die freie Wahl
– das Lernmaterial und schließlich
– die vorbereitete Umgebung
für das Zustandekommen und Auftreten des Flow als bestimmendes Merkmal für selbstorganisiertes, konzentriertes und
zufrieden stellendes Lernen bzw. Tun ausschlaggebend sind.
Die verifizierte Forschungsfrage: Die entspannte Lernumgebung nach Montessori begünstigt das Eintreten des
Flow. Das soll ein Ansatzpunkt sein, um gegenwärtige motivationale Probleme und Lernunlust bei Schülerinnen
und Schülern, die bereits in der Volksschule auftreten, zu überwinden. Die Bedeutung der Atmosphäre sowie die
Möglichkeiten der Verbesserung der Lerneffizienz durch Berücksichtigung des Flow-Effekts konnten aufgezeigt werden.
Zum Flow: Flow begünstigt psychologische Gegebenheiten wie Motivation, Konzentration, Tun und Lernen um seiner selbst
willen, weniger wegen äußerer Anreize. „Es ist, was die Liebende fühlt, wenn sie mit dem Mann ihres Herzens spricht, die
Bildhauerin, wenn sie ihren Marmorblock bearbeitet, die Wissenschaftlerin, wenn sie sich voll und ganz auf ihr Experiment
konzentriert.“ (Csikszentmihalyi Mihaly, 20002). Es ist…
…was ein Kind fühlt, wenn es voll in seiner Bewegung aufgeht,
…wenn seine gesamte Konzentration dazu beiträgt, Aufgaben zu meistern, die vorher unlösbar erschienen,
…wenn es mit seinem ganzen Herzen und seiner ganzen Energie eine Tätigkeit ausführt,
…wenn sich ein Kind voll und ganz in seine Arbeit vertiefen kann, sodass Raum und Zeit gänzlich in den Hintergrund treten,
…wenn ein Kind tiefe Freude verspürt, nachdem sein Produkt fertig gestellt ist.
Sabrina Schmiderer ist 1986 geboren und maturierte im Juni 2005 an der HBLA-West Innsbruck. Im März 2009 schloss sie
ihr Bachelorstudium für das Lehramt für Volksschulen an der KPH-Edith Stein in Stams ab, wo sie im Juni 2009 zusätzlich
das Lehramt für Allgemeine Sonderschulen erfolgreich absolvierte. Ab März 2009 war sie Klassenlehrerin der 4. Schulstufe
an der Volksschule Umhausen und ist nun seit September 2009 Integrationslehrerin an der HS 2 Schwaz. Ergänzend
absolvierte sie die Ausbildung zum Buddycoach und betreut die Buddies an der HS 2 Schwaz. Sabrina Schmiderer
beschäftigt sich mit reformpädagogischen Fragestellungen und engagiert sich in der außerschulischen Betreuung von
Kindern und Jugendlichen.